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Kandidaten-Check Hamburg (III): So unterschiedlich denken die Kandidaten zum Thema Inneres

Eine Partei - ein Meinung? Von wegen! Der Kandidaten-Check von abgeordnetenwatch.de zur Hamburg-Wahl zeigt, dass viele Kandidaten sich durchaus eine eigene Meinung leisten. Das gilt auch für den Ersten Bürgermeister.

von Martin Reyher, 18.02.2011

Wofür stehen die Kandidaten auf meinem Wahlzettel? Bis Sonntag, wenn in Hamburg eine neue Bürgerschaft gewählt wird, gibt Ihnen der abgeordnetenwatch.de-Kandidaten-Check noch eine nützliche Wahlhilfe und beantwortet u.a. diese Fragen: Wer kandidiert überhaupt in meinem Wahlkreis? Mit welchem Kandidaten stimme ich bei welchem Thema überein? Welcher der Kandidierenden teilt am ehesten meine Grundpositionen, wer am wenigsten? In den vergangenen Tagen haben wir hier im Blog bereits einige Ergebnisse aus dem Kandidaten-Check vorgestellt, heute soll es um das Themenfeld "Inneres" gehen:

Vorratsdatenspeicherung: Vor allem unter den Kandidaten der beiden Volksparteien wird dieses Thema kontrovers gesehen. Von den CDU-Kandidaten stimmen 62 der These zu, dass "zur Abwehr von terroristischen Angriffen die Vorratsdatenspeicherung von Telefon- und Internetdaten erlaubt werden" sollte. 12 Kandidierende sprechen sich gegen die Vorratsdatenspeicherung zur Terrorabwehr aus, 16 sind in dieser Frage unentschlossen. Bei der SPD zeigt sich ein umgekehrtes Bild: Eine Mehrheit von 67 Kandidaten will keine Datenspeicherung auf Vorrat. 19 Kandidierende sprechen sich jedoch dafür aus, 18 sind hier unentschlossen. Einzig die Piraten und die Kandidierenden der WNA lehnen die Vorratsdatenspeicherung geschlossen ab.

 

 

Videoüberwachung: Auch bei der Frage zur Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen sind die Positionen innerhalb von SPD und CDU uneinheitlich. 18 SPD-Kandidaten sprechen sich für einen Ausbau der Videoüberwachung aus, 58 sind dagegen, 28 unentschlossen. Von den CDU-Kandidaten sind 67 für eine stärkere Kameraüberwachung des öffentlichen Raums, 6 sprechen sich dagegen aus, 17 sind unentschlossen. Als einzige Partei sind die Piraten geschlossen gegen eine schärfere Videoüberwachung.

 

 

Mehr Polizisten: In diesem Punkt sind es vor allem die kleineren Parteien, bei denen die uneinheitlichen Positionen ins Auge fallen. Von den Linke-Kandidaten plädieren 17 für mehr Polizeistellen, während 27 dagegen und 14 unentschlossen sind. Bei der FDP sprechen sich 28 Kandidierende für mehr Polizisten aus, 10 sind dagegen, 13 unentschlossen. Auch unter den Piraten gibt es kein einheitliches Meinungsbild: 8 Kandidaten der Piratenpartei wünschen sich mehr Polizisten in Hamburg, 12 lehnen dies ab, 7 sind unentschlossen.

 

 

Bestrafung krimineller Jugendlicher: 55 SPD-Kandidaten stimmen der These zu, dass "kriminelle Jugendliche strenger und schneller bestraft werden" müssen. 28 sind dagegen, 21 unentschlossen. Unter den Kandidierenden der Grünen ist eine Mehrheit (55) in diesem Punkt unentschlossen, 40 lehnen eine strengere und schnellere Bestrafung ab, 8 Kandidaten sind dafür. Von den Piraten lehnt eine Mehrheit von 15 Kandidierenden die Forderung nach stärkeren Sanktionen für kriminelle Jugendliche ab, 10 Kandidaten sind hier unentschlossen. 2 Piraten stimmen der These zu. Einzig bei den Freien Wählern und der Rentnerpartei gibt es ein einheitliches Meinungsbild: Deren Kanddiaten sprechen sich geschlossen für eine strengere und schnellere Bestrafung aus.

 

 

Finden Sie heraus, welche Positionen die Kandidierenden in Ihrem Wahlkreis zu diesen und anderen Themen vertreten und machen Sie jetzt den Kandidaten-Check:

 

 

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Am Kandidaten-Check von abgeordnetenwatch.de haben sich bislang 476 Bürgerschaftskandidaten beteiligt.

 

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