Die Debatte über die Wiedereinführung der Vorratsdatenspeicherung wird im Herbst ihren vorläufigen Höhepunkt erreichen. Wir würden gerne vorher nochmal die Chance nutzen, mehr Menschen über die Auswirkungen dieser Überwachungsmaßnahme zu informieren. In der Vergangenheit gab es eine Vielzahl an Ideen und Umsetzungen, die beim Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung gesammelt werden. Oft wurden diese Ideen aber nicht von Designern und Kommunikationsprofis umgesetzt und/oder richten sich eher an bereits aufgeklärte Netzbewohner. Wir glauben, dass es noch möglich sein sollte, die Problematik hinter der Vorratsdatenspeicherung Menschen zu vermitteln, die nicht jeden Tag Blogs lesen und/oder auf Twitter aktiv sind.

Daher die Aufgabe und Herausforderung: Wie kann das Thema Vorratsdatenspeicherung visuell und kommunikativ unseren Eltern vermittelt werden?

Hast Du eine Idee für ein Motiv? Die Idee muss nicht grafisch ausgestaltet sein, wenn Du es nicht kannst! Mit der richtigen Idee finden wir sicher eine/n Designer/in, die/der das schön umsetzen kann.

Hast Du einen griffigen Slogan? „Vorratsdatenspeicherung stoppen“ verstehen wir zwar Alle, aber für unsere Eltern klingt das wahrscheinlich nach irgendwas anderem. Daher freuen wir uns auch über Ideen, wie man in kurzen Worten die Gefahr einer Vorratsdatenspeicherung beschreiben kann.

Eine Beispielsidee für ein Plakat:

Eine Runde älterer Menschen sitzt beim Kaffekränzchen zu Tisch und lächelt in die Kamera. Dazu der Slogan „Möchten Sie, dass für sechs Monate gespeichert wird, mit wem Sie wann und wo Kaffee getrunken haben?“ Dazu die weitere Botschaft „Vorratsdatenspeicherung stoppen“.

Sowohl Motiv als auch Slogans sind noch ausbaufähig und dienen hier nur als Richtung.

Wir versprechen: Wenn wir ein Motiv bekommen, was uns überzeugt, werden wir alles in Bewegung setzen, um das Motiv gebührend zu verbreiten. Sei es im Netz als auch in der realen Welt in Form von Plakaten, Postkarten und/oder Anzeigen. Bei mehreren guten und überzeugenden Motiven werden wir auf unserer Webseite den Gewinner voten lassen und/oder mehrere verwenden.

39 Meinungen zu “Kreativ werden gegen die Vorratsdatenspeicherung

  1. Michael sagt:

    Schöne Idee, hier ein Plakatmotiv von mir:

    http://s7.directupload.net/file/d/2630/hrthzrm7_jpg.htm

    Es geht darum, die möglichen Folgen der VDS auch und gerade für den „Normalbürger“ darzustellen. Eben zu zeigen, daß mit der VDS nicht nur eine abstrakte und theoretische, sondern sehr konkrete Gefahr einhergeht.

    Nach dem Muster im Plakatmotiv könnte man weitere Gefahren, welche die VDS birgt, aufzeigen:

    Gefahr: Wer einen Verdacht sucht, findet ihn in der VDS auch irgendwo.
    Motiv: Nahaufnahme, Mann von hinten, Arme hinterm Rücken in Handschellen
    Text: Sie sind unschuldig?
    Egal. Irgendein Verdacht findet sich in der Datensammlung schon.

    Gefahr: Das weit verbreitete „Ich habe doch nichts zu verbergen!“
    Motiv: Nahaufnahme, Hose, die leeren Hosentaschen sind nach außen gezogen
    Text: Sie haben nichts zu verbergen?
    Egal. Sie _können_ gar nichts mehr verbergen!

    Gefahr: Verwechslung/Datenfehler
    Motiv: Schnurtelefon, daneben ein offensichtlicher Abschiedsbrief mit Ehering
    Text: Sie haben den Scheidungsanwalt gar nicht angerufen?
    Egal. Ihre Ehefrau ist weg, bevor der Datendreher aufgeklärt wurde.

    Gefahr: Falsche Daten
    Motiv: Umgestürzter Putzeimer mit Wischmop
    Text: Sie haben die Putzfrau gar nicht vergewaltigt?
    Egal. Den Fehler im Datenhaufen findet niemand.

    Gefahr: Kritische Meinungsäußerungen unterdrücken
    Bild: Nahaufnahme Monitor mit eMail-Programm, Text nur bruchstückhaft zu erkennen
    Text: Sie dachten, Ihre kritische eMail an die Tageszeitung bleibt anonym?
    Egal. Durch die Datensammlung werden Sie trotzdem ermittelt.

    Dazu immer der gleiche Infotext unten:

    VorratsDatenSpeicherung stoppen! (Bewußt mit 3 Großbuchstaben, dadurch wird das Wort leichter lesbar und verständlicher)

    Es ist geplant, alle Bundesbürger zu überwachen. Telefon, Handy, SMS, eMail:
    Der Staat will unser Telekommunikationsverhalten abspeichern. Komplett und lückenlos.
    Die letzten 6 Monate Ihres Lebens stecken dann in einem riesigen Datenberg.

    Sie vertrauen dem Staat. Also sollte der Staat doch auch Ihnen trauen, oder?

    Vielleicht inspiriert die Idee ja noch andere.

    Ein anderes Wort für Vorratsdatenspeicherung zu finden, ist nicht leicht; da aber auch in den Medien mit dem Wortungetüm operiert wird, sollte es im Plakat auftauchen (z.B. in einem Infokasten.)
    Die plakativen Schlagzeilen sollen die Neugier wecken, auch den kleinerern, längeren Text mit genauerer Erläuterung zu lesen.

    Wortalternativen für VDS könnten sein: Datensammlung, Datenberg, Datenhalde…

    Gruß,
    Michael

  2. Frank sagt:

    Szene bei Person 1 zu Haus

    Person 1: „Du bist vorgestern wieder um 19:30 mit dem Bus 786 bis zur Endstation gefahren und hast 10 Minuten mit dem Busfaher gequatscht“.

    Person 2: „Stimmt, na und? Ich habe ja nichts zu verbergen.“

    Off-stimme: „Der Busfahrer engagiert sich politisch und wird vom Verfassungsschutz beobachtet. Auch die Menschen mit denen er Kontakt hat werden miteinbezogen.“

    Es klingelt:

    mehere Polizisten: „Person 1, wir müssen sie bitten, mit uns auf die Wache zu kommen, wir haben ein paar Fragen, bei denen sie uns behilftlich sein können.“

    Stoppt die Vorratsdatenspeicherung! Auch wer nichts zu verbergen hat, hat dann etwas zu befürchten.

  3. Frank sagt:

    Szene bei Person 1 zu Haus
    Person 1: „Du warst vorgestern um 17:30 Leipziger Straße Ecke Försterstraße, das wurde gespeichert“.
    Person 2: „Stimmt, na und? Ich habe ja nichts zu verbergen.“
    Off-stimme: „Um 17 Uhr war dort eine Demonstration gegen Polizeigewalt“
    Es klingelt:
    Polizist: „Person 1, wir müssen sie bitte, mit uns auf die Wache zu kommen, wir haben ein paar Fragen, bei denen sie uns behilftlich sein können.“

    Stoppt die Vorratsdatenspeicherung

  4. Andy sagt:

    Wie wäre es einfach:
    ein Plakat quer in 2 Teile aufteilen, links ein realer Straftäter, der rund um die Uhr bewacht wird mit entsprechenden Texten (wie man sie bei Personen-Wahlplakaten findet, zB „Wird 24 Stunden überwacht“, „hat *Straftat* begangen“), Stichwort Aussetzung der Sicherungsverwahrung.
    Daneben, sieht man ein Bild eines Rentners (oder Jugendlichen) mit ähnlichen Textfeldern, nur statt den Straftaten steht dann da zum Beispiel „Vorsitzender des Kaninchenzuchtvereins“ oder „Schulsprecher“ oder sowas – und ebenfalls der Text „Wird 24 Stunden überwacht“.
    Wäre von der Umsetzung für den Anfang sicherlich recht einfach und an Plakatwänden zu realisieren, nur das es eben ein Links-Rechts-Vergleich sein sollte (wobei die Seiten natürlich egal sind) und nicht oben/unten, da es sonst wirkt, als wäre das eine dem andren übergeordnet. Beide Seiten sollen gleichermaßen dargestellt und keinen visuellen Unterschied haben (außer das der reale Straftäter evtl. entfremdet wird, um Gesetzen nachzukommen – zur Not würde sich hier auch die Terrorliste des FBI anbieten)

  5. Micho sagt:

    Um das Thema Vorratsdatenspeicherung in die Öffentlichkeit zu bringen, sollte man (so glaube ich) das Thema 1. Vereinfachen, 2. als Bild transportieren und 3. emotionalisieren.

    Als Vorschlag mal eine Skizze:

    http://www.michael-kreil.de/download/vds-plakat1.jpg

    Ich habe auf die Schnelle leider kein Foto gefunden, wo das Handy deutlicher zu sehen ist. Dass das eigene Handy Daten sammelt, soll ja eigentlich zentral dargestellt und emotionalisiert werden.

    Daraus könnte man eine ganze Reihe von Plakaten entwickeln. Immer mit dem Foto einer telefonierenden, unbescholtenen Person (Opa, Schulkind, …) und Ihres Profils, inklusive eines „unbekannten terroristischen Potentials“.

    Bitte die Skizze nur als Ansatz nehmen, zerreißen, weiterentwickeln und viel besser machen!!! :)

  6. anon sagt:

    Wie wäre es damit:

    „Ich habe doch nichts zu verbergen …

    das dachten sich auch Kommunisten um 1946 in den USA, bis dann McCarthy kam.
    das dachten sich auch Ethel und Julius Rosenberg, bis sie hingerichtet wurden.
    das dachten sich auch die Japaner in den USA, bis Pearl Harbour und den ersten Internierungslagern.
    das dachte sich vielleicht auch Rudolf Bahro, bis er wegen der Buchveröffentlichung verhaftet wurde.
    das dachte sich vielleicht auch Matthias Domaschk, bis zu seiner Verhaftung und vielleicht sogar bis zu seinem Tod.
    Vielleicht dachte auch Werner Teske, dass er zumindest nichts zu verbergen habe, was ihn sein Leben kosten könnte.

    Wie lange denken Sie es noch?“

    Ich finde der hat Schmackes und lässt sich in vielen Formen umsetzen. Es gibt da erheblich mehr Beispiele. Ich wollte mit den gewählten nur 1. auf Dinge zurückgreifen, die imho wenig im Bewusstsein der „modernen“ Leute sind und 2. habe ich bewusst Juden nicht erwähnt, weil man bei sowas in diesem Land ganz schnell dazu kommt über Jude zu reden statt über das Thema

    • anon sagt:

      Zur Verfeinerung der Idee:

      Man könnte einen Satz auswählen:
      „Sie dachte auch, er hätte nichts zu verbergen“ als Überschrift.

      Dann eine Japanerin am besten mit Kind in den USA auf der linken Bildhälfte. Und auf der rechte Bildhälfte den Sammelbefehl für den Abtransport ins Internierungslager.

      „Irrtum.“ oder „Wie lange denken Sie es noch?“ als Unterschrift.

  7. Tomate sagt:

    (ich meinte natürlich: „jedes Plakat ist dabei groß mit einer der folgenden Unter- oder Überschriften zu versehen“)

  8. Tomate sagt:

    Ich würde das Moment der bedrohten Privatsphäre mit einfachen, aber plakativen bildlichen Botschaften auf den Punkt bringen. Hier mal ein paar Beispiele, und wichtig: jedes Plakat ist dabei groß mit deiner der folgenden Unter- oder Überschrift zu versehen:

    „Nichts zu verbergen?“
    „Haben auch Sie nichts zu verbergen?“
    „Sicher haben auch Sie nichts zu verbergen.“

    1) Bild eines Bewerbungsgesprächs in einem Büro. Entspannt sitzen zwei Personalangestellte (Interviewer) und der Bewerber um einen Tisch, unterhalten sich lächelnd; alle sehr formell gekleidet. Allerdings hält der Bewerber dabei ein groß mit Edding beschriebenes Schild vor sich: „vorbestraft“ (oder: „Gewerkschafter“).

    2) Typisches Angeberfoto eines „coolen Typen“ (gegelte Haare usw.) vor seinem teuren, schicken Auto (Ferrari oder etwas ähnlich Protziges). Unter den Scheibenwischer geklemmt das Edding-beschriebene Schild „20.000 Euro Schulden“ (alternativ: „verklemmt & impotent“).

    3) Ein Brautpaar vor dem Altar – zwei junge, attraktive Leute. Das Foto vom Stil her so, als wäre es fürs Hochzeitsalbum gedacht. Nur dass die Braut vor der Brust ein handgeschriebenes Schild „Ex-Hure“ trägt (das Wort ist ja heute wieder politisch korrekt), und der Bräutigam ein Schild „bisexuell“.

    4) Ein Fußball-Torwart, der sprungbereit vor seinem Tor steht, in Sportfoto-typischer heroischer Pose. Um seinen Hals das Schild „schwul“.

    5) Foto eines Polizisten, der gerade irgendeine berufstypische Handlung ausführt – etwa ein Verkehrspolizist, der gerade jemanden rauswinkt. Ein Foto der Art, mit dem die Polizei auch Nachwuchswerbung machen könnte. Aber um den Hals trägt der Beamte das Schild „Alkoholiker“.

    6) Älteres Ehepaar sitzt in seinem Wohnzimmer oder draußen an einem Gartentisch und lächelt gemeinsam in die Kamera. Das Foto vermittelt Gemeinsamkeit, Stabilität – oder auch ein Kleinbürger-Idyll. Um seinen Hals das Schild „guckt Internet-Pornos“, um ihren Hals das Schild „will die Scheidung“.

    7) Ein stolzer Vater sitzt im Krankenhaus am Bett seiner Frau und hält glückstrahlend sein Neugeborenes im Arm. Um seinen Hals (oder in einem freien Arm) das Schild „stolzer Vater“; um ihren Hals (oder ihn ihren Händen) das Schild „Denkste.“

    … Oder etwas anderes dieser Art. Wichtig ist dabei nur, dass man das Motiv nicht als klischeehafte Denunziation verstehen könnte (so á la Priester + „pädophil“; der Ferrari-Typ wäre hier ne Ausnahme…). Oder dass es am Ende nicht noch ungewollt zu einer Werbung für /mehr/ Transparenz gerät (Bsp.: Politiker, der eine Rede hält, mit dem Schild „bestechlich“). Sondern eher normale Leute in einfachen Lebenssituationen.

  9. Jul sagt:

    http://www.wix.com/jul394/vorratsdaten

    hier hab ich noch einen Entwurf für einen Videobanner gemacht. Dort könnt Ihr Euch das Video runterladen und im PDF anschauen, eine bequemere Präsentation konnte ich auf die schnelle nicht finden.

    Das Video hat bisher keinen Ton. Das werde ich aber nochmal überarbeiten.

  10. Matthias Töpfer sagt:

    Das Problem beim Brainstorming für Bildideen besteht oft darin, dass man leicht aus den Augen verliert, auf welchem Medium die Bildidee funktionieren soll. Unsere Gewöhnung an Film und Fernsehen verleitet uns sehr schnell dazu, statt einer Idee für ein einzelnes Bild, im Ansatz, die Vorlage zu einer Filmsequenz, einem Comic oder einer Fotogeschichte zu beschreiben. Das passiert meistens unbewusst und unbeabsichtigt.

    In einem einzelnen Bild kann man Handlungsabläufe oder Geschichten nur dann abhandeln, wenn es sich dabei um ein Monumentalwerk handelt. Wimmelbilder sind wohl die aktuellste Ausprägung einer der Kategorien dazu.

    So wie ich diesen Aufruf verstanden habe, ist das aber nicht die Aufgabe. Es soll ein Bild gefunden werden, das die langfristige und nachhaltige Auswirkung auf die Freiheit des Bürgers durch die Vorratsdatenspeicherung über längere Zeiträume versinnbildlicht.

    Ideen zu Szenen, Schnitten, Perspektivewechseln und Kommentaren im Off, können dazu nicht verwertet werden. Auf einem Plakat oder einer Anzeige hat man sicher die Möglichkeit den Einstieg über eine prägnante Headline einzuleiten. Den Rest der Kommunikation, muss das Bild ganz alleine schaffen.

    Meiner Erfahrung nach ist es zu diesem Zweck das effektivste, sich bei der Definition der Bildidee (der Bildaussage), nach Möglichkeit, auf zwei bis drei, besser noch auf einen einzigen Satz zu beschränken. Erst dadurch wird die anzustrebende Bildaussage, zwangsläufig, so prägnant verdichtet, dass sie sich in einem einzelnen stehenden Bild, plakativ umsetzen lässt. Ein dankbarer Weg dieses Ziel zu fokussieren ist, eine Analogie zu suchen, die sich im übertragenen Sinne, auf die darzustellende Aussage anwenden lässt.
    Hat man eine, oder im Idealfall mehrere solcher Analogien gefunden, kann man auswählen welche sich für eine Umsetzung anbietet. Die Auswahl wird in der Regel dann davon bestimmt, wie das Präsentationsumfeld und die angestrebte Zielgruppe beschaffen ist, und
    welchen Spielraum der zur zur Verfügung stehende Zeitrahmen und das Budget bietet.

    Wenn die Verdichtung auf ein bis drei Sätze nicht gelingt, weil das Thema so vielschichtig und komplex ist wie dieses, kann man versuchen das Bild mit Worten und Sätzen zu skizzieren. Dabei versucht man das virtuelle Bild vor seinem geistigen Auge so zu beschreiben, als wäre es bereits realisiert.

    Eine entsprechende Bildformulierung könnte demnach so beschaffen sein:
    Menschen in einer Fussgängerzone gehen ihres Weges. Dabei hinterlassen sie Spuren. Diese Spuren bestehen aus einer Art flexiblem Maßband. Offensichtlich sind sich die Menschen dieses Maßbandes nicht bewusst. Aber der Betrachter kann erkennen, dass die Wege jedes einzelnen Menschen durch ein individuelles Maßband definiert sind. Auf den Maßbändern der Menschen kann der Betrachter die Merkmale eines scheinbar unendlichen Strichcodes erkennen, der immer wieder mal durch Zeitangaben ergänzt ist. Anhand der Wege der Maßbänder die die Leute hinter sich her ziehen, erscheint es ersichtlich, mit wem und zu welchem Zeitpunkt sie im Verlauf ihres Weges in Kontakt gekommen sein müssen.
    Verfolgt man mit dem Auge die Maßbänder bis zum Horizont, dann kann man erkennen, dass sie sich alle zusammen zu einem spiralförmig geschichteten Turm verdichten, der an einen gigantischen Silo erinnert. An diesem Silo sind überdimensionale Markierungen angebracht. Von unten nach oben ließt man die Zeitangaben in Jahren. Der Turm ist 6 Jahre hoch. Um den Turm herum sind überdimensionale Kameras oder Scanner installiert, die offenbar unentwegt die Strichcodes auslesen. An dem Gerüst, an dem die Scanner um den Turm herum plaziert sind, ist ein riesiges Schild montiert. Das Schild trägt die Aufschrift „BND“.

    Die Beschreibung einer gedanklichen Skizze kann sich noch so eindrucksvoll lesen. Ob die Bildaussage tauglich ist und vom Betrachter erfasst werden kann, wird man erst wissen, wenn sie zu Papier gebracht wurde. Eine zu einfache Zeichnung, oder eine falsche oder schlechte Umsetzung in einem unpassenden Stil, kann eine an sich gute Bildidee zu Fall bringen.

    Matthias Töpfer

  11. BlackViewer sagt:

    Wir haben schon lange Vorratsdatenspeicherungen zB im Bereich Finanzdaten. Keinen korrekten Terminus zu verwenden – zB Telekommunikationsvorratsdatenspeicherung – zeigt das Dilemma auch dieser „Bewegung“ hier.

    Solange die Mehrzahl der Menschen in der BRD/EU satt sind (Fressen, Fi**en, Fernsehen), wird sich kaum einer die Mühe machen, so komplexe und abstrakte Themen zu bebrüten. Die Massenmedien sorgen durch stete Wiederholung für ein Gefüge aus Angst und Desinformation und legen damit ein gutes Fundament für die Mainstreamargumente für Sicherheit und TKVDS.

    Die Mehrzahl unserer Eltern interessiert sich wohl mehr für einen vermeintlich sicheren Lebensabend in Wohlstand, als für die Sorgen und Nöte der nächsten Generation.

    Mit Sprüchen wie „Wir wollen eine offene und freie digitale Gesellschaft erhalten und mitgestalten. Dazu brauchen wir Dich, Dein Wissen und Dein Engagement.“ und einer nett gemachten „Werbekampagne“, werdet ihr genau die Leute erreichen, die zu 90% eh auf eurer Seite sind.

    Gegen Bild, Faz, ARD, ZDF … stinkt ihr damit ganz sicher nicht an.

    Eure Denke ist darauf ausgerichtet, das momentane System am Leben zu erhalten. Das ist der grundsätzliche Fehler. Das gesamte System muss weg, aber das zu fordern geht selbst euch offensichtlich zu weit.

  12. Michael Baumeister sagt:

    Hallo,
    meine Idee: Ein Bild, auf dem ein Handy und ein hingeworfener oder aus einer Brieftasche gefallener Stapel Visitenkarten zu sehen sind. evtl. im Hintergrund noch ein Aktenvernichter.

    Einige Visitenkarten sind zu lesen, z.B. ein Onkologe, die Karte einer Rotlicht-Bar, o.ä.
    Dazu die Beschriftung: wir wissen, was du letzten Sommer getan hast.
    Oder Wir wissen, was Du die letzten 6 Monate getan hast.

    Gruß
    Michael

  13. Mitch sagt:

    Hier kommt meine Skizze für die Kampagne gegen die Vorratsdatenspeicherung. Ich würde mit Geschichte und Personen der Geschichte arbeiten. Wir haben gesehen welche Energien Joachim Gauck im letzen Jahr freigesetzt hat.

    Bild:
    Joachim Gauck vor den Aktenschränken der Gauck Behörde
    http://www.n-tv.de/img/69/693861/Img_16_9_450_2os50415.jpg986237468344272199.jpg

    Argumentation:
    Am 15. Januar 1990 wurde die STASI-Zentrale von Bürgerrechtlern und Demonstranten gestürmt
    Am 15. Februar 2006 entschied sich der 16. Deutsche Bundestag für die Vorratsdatenspeicherung
    Am 2. März 2010 erklärt das Bundesverfassungsgericht die Vorratsdatenspeicherung für verfassungswidrig

    Claim:
    Gemeinsam für unsere Bürgerrechte einstehen
    (Vielleicht ist das zu abstrakt und selbstverständlich für viele. Das geht noch besser …)

  14. emkaa21 sagt:

    Niemand ist unschuldig. Auch Du nicht. Wir haben deine Daten. Wir haben Zeit. Irgendwann machst Du einen Fehler. Wir werden da sein.

    …für die Unschuldsvermutung. Vorratsdatenspeicherung stoppen!

  15. Feivel sagt:

    Mein Bild ist als Idee zu verstehen (Foto ist von http://www.flickr.com/photos/inferis/79425172/): http://imageshack.us/photo/my-images/269/omapc.png/

    Es geht darum, Menschen bei der „normalen“ Nutzung des Internets zu zeigen.
    Es geht dabei natürlich nicht um strafbare Aktionen, aber dennoch um Intimes und Persönliches (z.B. Aidsberatung, Schwangerschaftsberatung, Whistleblower etc. etc.).
    Die Situationen sollten bewusst überspitzt sein und anecken. Das Ziel ist es, dass der Betrachter über sein eigenes Surfverhalten im Internet reflektiert und bemerkt, dass es auch bei ihm schützenswertes gibt.

    Es geht weiterhin darum, gerade in Verbindung mit dem so oft zitierten Spruch, zu
    zeigen, dass von der Vorratsdatenspeicherung eben nicht NUR Verbrecher und
    Terroristen betroffen sind (wie immer behauptet wird), sondern zu 99,9% normale, unbescholtene Bürger. Deshalb ist es auch wichtig, dass nicht nur junge Menschen der Internetgeneration gezeigt werden, sondern ein Querschnitt durch die gesamte Gesellschaft.

    Die Bildidee ließe sich leicht auf diverse Gruppen und Webseiten anpassen.

  16. Blocker sagt:

    Ich hab da mal was erstellt. Es ist zwar einfach aufgebaut, aber sollte drastisch und schnell auf die Thematik aufmerksam machen.

    Klick

    und

    Klick

    Gerne kann jemand ein paar Grafiken mit reinbasteln!

    Blocker

  17. Schlüsselbund sagt:

    [Ein Nachrichtenaprecher berichtet folgendes:]

    100 Tierschützer wurden überführt eine noch nicht angemeldete Demonstration geplant zu haben. Die Bundespolizei hatte ihre Gespräche und Internetverbindung monatelang abgehört.

    [Text:]
    Stasi 2.0
    Willst Du das wirklich?

  18. Alex sagt:

    Das Problem an der Vds ist, dass alle Bedrohungsszenarien so abstrakt sind. Was passiert denn, wenn jemand jetzt weiß, dass ich mit dem Nachbarn gestern nachmittag Kaffee getrunken habe? Und anschließend mit dem Hund aus war? Darf doch jeder wissen, oder?

    Und Sachen wie Handymastdaten-Auswertung sind für viele praktisch schon unglaubwürdig. Wer macht denn so was? Selbst wenn das in den Nachrichten kommt, glauben 50% der Menschen schon nicht daran.

    Ich würde bei der Werbung gegen Vds etwa den Stasi-Weg beschreiten:

    Ein älteres Ehepaar sitzt in der Wohnung und sagt zum Besuch „Nicht so laut. Hier haben die Wände Ohren.“ Dabei soll bewusst der Bezug zur Stasi hergestellt werden. Untertitel etwa: „Wenn jeder alles über Sie weiß – Vorratsdatenspeicherung verhindern“ oder „Vorratsdatenspeicherung – nicht das erste Mal!“

    Alex

  19. Kettenknecht sagt:

    Vorschlag: Frau telefonierend, (mit Liebhaber) legt erschrocken den Hörer weg weil Mann (Polizist) heimkommt. Slogan: Deine Verabredungen, ein halbes Jahr gespeichert. Er und seine Kollegen haben Zugriff.

    Angelehnt ist der Vorschlag an einen Fall bei der Bundeswehr wo abgehört wurde um einen Liebhaber einer Soldatenfrau zu finden.

    • aka69 sagt:

      Könnte ein Flyer oder Funk/TVspot werden …
      Sollte für 60+ sehr gut funktionieren.
      ——————————-
      Wir leben in unruhigen Zeiten.
      Finanzinstitute gehen über Nacht bankrott, Kinderschänder treiben ihr Unwesen im Internet, der internationale Islamismus versucht unsere Kultur zu unterwandern und zu vernichten.
      Durch die moderne Kommunikationstechnik (Handy, Internet) kann heute jeder jederzeit an jedem Ort mit jedem sprechen. So schön das ist, wenn man seine Enkel immer und überall erreichen kann – die Welt wird dadurch auch unübersichtlicher.

      Für den Staat zum Beispiel. Denn der verliert mehr und mehr den Überblick und kann dadurch Gefahren nicht mehr wirksam entgegentreten.
      Deshalb ist es für die Staatssicherheit wichtig, dass der Staat Einblick nehmen kann, wer wann mit wem gesprochen hat. Oder wohin jemand gereist ist. Nur so kann er uns schützen.
      Das klingt logisch. Ist aber kompliziert umzusetzen.
      Die Datenspeicherung ist dabei eigentlich technisch ganz einfach – aber ein Gesetz zu schaffen, das die Speicherung erlaubt – das dauert sehr lange. Und ohne Gesetz geht es nicht. Zumindest nicht ohne ständige nervenaufreibende Diskussionen.

      Aber jeder Einzelne kann bereits jetzt etwas tun.
      Setzen wir ein Zeichen indem wir unsere Daten freiwillig zur Verfügung stellen.
      Notieren Sie, wo Sie waren, wann Sie mit wem gesprochen haben, welche Bücher sie gelesen haben, was Sie eingekauft haben, …
      Machen Sie eine Kopie für Ihre Unterlagen – das Original nimmt ihr Kontaktbereichsbeamter sowie jede Polizeidienststelle zu jedem Monatsende gern entgegen. Achten Sie bitte auf eine lückenlose Erfassung ihrer Aktivitäten, damit ersparen Sie den Bearbeitern aufwendige Nachfragen. Vergessen sie nicht ihre Rufnummer und Adresse.

      Sprechen Sie mit Freunden, Nachbarn, Kollegen, Verwandten – erklären Sie warum Sie mitmachen und helfen Sie Ihnen beim Anlegen der Notizen.
      Sobald es das Gesetz zur Vorratsdatensammlung gibt, werden Sie sofort informiert, das der Staat die Datensammlung jetzt automatisiert im Hintergrund ablaufen lässt.
      Natürlich können Sie Ihre Notizen über sich und andere trotzdem noch zusätzlich abgeben. Sicher ist sicher!

      Und Sie zeigen sich und allen anderen ganz deutlich:
      ICH habe nichts zu verbergen!

  20. Erik sagt:

    Idee/Anregung zur Kampagne:

    Grundüberlegung: Bisher wurde mir das Thema Datensicherheit der Vorratsdaten zu wenig thematisiert. Es heisst von Befürworterseite immer „es wird ja nicht darauf zugegriffen“. Fakt ist aber:
    a) die Daten dürften wenn überhaupt nur mit maximalen Sicherheitsvorkehrungen gespeichert (Verschlüsselung + Protokollierung aller Zugriffe)
    b) es ist nicht erkennbar, dass a) durchgeführt wird

    Fazit: es haben potentiell 1000ende Mitarbeiter (Administratoren und Netzwerktechniker) bei den unzähligen privatwirtschaftlich arbeitenden Provider Zugriffsmöglichkeit auf die Daten.

    Idee:
    Eingang eines Firmengeländes. Dahinter stehen Pakete, welche die Vorratsdaten darstellen sollen (dazwischen laufen Administratoren herum und schauen immer wieder mal in die Pakete). Draussen steht die Polizei, Kriminelle und Rechtsanwälte. Alle wollen hinein. Sie werden nur von einem kleinen Zaun und einem einzelnen Pförtner zurückgehalten.
    Szenenwechsel: etwas abseits am Zaun sieht man einen menschen, der 200Eur durch/über den Zaun reicht, wofür er ein Paket erhält.
    Szenenwechsel: Ein Dokumentenvernichter wird mit Resten der Paket und Papiere beschickt. Motto: Nur Datensparsamkeit/Vernichtung ist echter Datenschutz/Persönlichkeitsschutz.

  21. gregoa sagt:

    meine mutter (72) hat zum thema VDS anlaesslich eines fernsehberichts empoert ausgerufen: „was geht das /die/ [politikerInnen, obrigkeit, exekutive, …] an, mit wem ich telefoniere???!!!“ – noch kein slogan, aber ich denke, es zeit eine richtung …

  22. Kostmann sagt:

    Gibt es auch eine angemessene Bezahlung, einen Preis, oder soll das alles für Lau gemacht werden??

  23. Christoph Schulze sagt:

    Meine Idee (für Fernseh/Internetwerbung!) wäre,
    ein mittfünfziger Mann, der, begeistert von moderner Technik, mit einem recht neuem Auto mit viel schnickschnack fährt, und meinetwegen noch sein Kind oder so drin hat
    Nur für eine Sekunde,
    dann,
    er geht mit seinem Hund, nur für eine Sekunde.
    Dann,
    er mit seinen Freunden im Biergarten, auch nur ganz kurz.

    Und dann der slogan:

    „Möchten Sie, dass für sechs Monate gespeichert wird, wo Sie sich mit wem wie lange aufgehalten haben?“ „Vorratsdatenspeicherung stoppen“

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