Datenschützer geben Empfehlungen für IPv6-Einsatz

Auf der 33. Internationalen Datenschutzkonferenz in Mexiko-Stadt forderten Datenschützer aus aller Welt , bei der Umstellung auf das Internetprotokoll IPv6 den Datenschutz der Nutzer nicht zu vernachlässigen.

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Auf der 33. Internationalen Datenschutzkonferenz in Mexiko-Stadt haben sich Datenschützer aus aller Welt auf gemeinsame Empfehlungen für die Umstellung auf das Internetprotokoll IPv6 verständigt. "Angesichts der zunehmenden Registrierung des Nutzungsverhaltens und der Profilbildung müssen bei der Umstellung auf den neuen Standard die Möglichkeiten für einen datenschutzgerechten Einsatz von IPv6 gewährleistet werden", sagte der Bundesbeauftragte für den Datenschutz und die Informationsfreiheit, Peter Schaar.

Die Konferenzteilnehmer sehen mit dem neuen Protokoll die Gefahr der leichteren Identfizierbarkeit von Internetnutzern. Der deutsche Datenschützer kritisiert zum Beispiel, "dass die Hersteller von Smartphone-Software überwiegend die weltweite eindeutige Hardware-Kennung der Geräte als Bestandteil der IP-Adresse verwenden". Damit nähmen sie "billigend in Kauf, dass das Verhalten der Nutzer individuell zugeordnet werden kann".

Die Datenschutzkonferenz empfiehlt, die bisher bei Zugangsanbietern übliche dynamisch IP-Adressvergabe auch nach der Einführung von IPv6 beizubehalten. "Internetzugangsanbieter und Betreiber von Gateways sollte die Nutzung dynamischer IP-Adressen als Standardeinstellung anbieten", heißt es in der am Freitag von Schaar veröffentlichten Entschließung (PDF-Datei). Gesetzgeber und Regulierungsbehörden sollten entsprechende Verpflichtungen einführen. Zudem sollten Netzwerkkomponenten und Anwendungen alle Sicherheitsfunktionen von IPv6 (IPSec) in vollem Umfang nutzen. (vbr)