EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström :
„Wir waren sehr geduldig mit Deutschland“

Lesezeit: 5 Min.
Kennt Sabine Leutheusser-Schnarrenberger persönlich: Cecilia Malmström
Im Interview spricht EU-Innenkommissarin Cecilia Malmström über ihr Verhältnis zur deutschen Justizministerin, eine verkürzte Vorratsdatenspeicherung und die Reform des Schengen-Raums.
Frau Kommissarin, mit der deutschen Justizministerin streiten Sie seit langem über die Vorratsdatenspeicherung. Kennen Sie Frau Leutheusser-Schnarrenberger eigentlich persönlich?

Oh ja, ich habe sie schon oft getroffen. Wir reden offen über dieses Thema, jeder kennt die Position des anderen.

Frau Leutheusser-Schnarrenberger sagt, dass der Staat nicht die Möglichkeit haben darf, auf die Telekommunikationsdaten aller Bürger zuzugreifen. Sie sind auch eine Liberale, leuchtet Ihnen das Argument nicht ein?

Ein Zugriff ist doch nur von Fall zu Fall möglich und auch nur, wenn es um schwere Verbrechen geht. Aber ich teile einige ihrer Sorgen. Als wir die Richtlinie im vergangenen Jahr überprüft haben, hat sich herausgestellt, dass die EU-Länder sie sehr unterschiedlich handhaben. Der Anwendungsbereich, die Speicherdauer, der Zugang zu den Daten, der Datenschutz, die Kostenübernahme - bei all dem gibt es Unterschiede. Ich bin fest entschlossen, das zu ergänzen.

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