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Zensus-Daten in Gefahr (31.05.2011) Drucken E-Mail

Organisator der britischen Volkszählung gehackt

Der mit der Durchführung des britischen Zensus beauftragte Rüstungskonzern Lockheed-Martin wurde am 21. Mai gehackt. Nun fürchten 62 Millionen Briten um ihre Daten. Grundlage des unbefugten Zugriffs bildete der vorhergehende Angriff auf einen weltmarktführenden Anbieter von IT-Sicherheit. Ähnliche Angriffe sind auch bei allen anderen Datenspeicherungen möglich.

Schon im März wurde gemeldet, dass der weltweit mit-führende Anbieter von IT-Sicherheitskomponenten, Verschlüsslungs- und Authentifizierungssoftware, die US-amerikanische RSA Security Inc., Opfer eines professionellen Hackerangriffs geworden ist.[1] In Folge dieses Angriffs erbeuteten Hacker hochsensible Informationen über die zur Sicherheit zahlreicher renommierter Weltkonzerne eingesetzten Rechner-Verschlüsselungssysteme. Damit dürften nach Schätzung von IT-Experten die IT-Systeme der weltweit bedeutendsten Großkonzerne und Rüstungsunternehmen ein ernsthaftes Sicherheitsproblem bekommen haben.[2] Sogar vom Pentagon als RSA-Kunden ist die Rede.

Nun ist der erste Hack eines RSA-Kunden publik geworden:[3] Der amerikanische Rüstungskonzern Lockheed-Martin meldete den erfolgreichen Hacker-Einbruch in ihre Rechnersysteme. Der Konzern konnte zunächst nicht sagen, ob und welche Daten von Diebstahl und/oder Manipulation betroffen waren.

Besonders brisant ist dabei die Tatsache, dass Lockheed-Martin an der Durchführung der britischen Volkszählung maßgeblich beteiligt ist und unter anderem die Zensusfragebögen der Briten erfasst.[4] Der Vorfall zeigt, dass die von den Kritikern der deutschen Volkszählung vorgebrachten Warnungen vor unsicheren Daten ernstzunehmen sind.

"Selbst Hochtechnologiekonzerne wie Lockheed-Martin oder Sony sind nicht in der Lage, ihre Rechnersysteme zuverlässig zu schützen," sagt Michael Ebeling von der Bürgerinitiative Arbeitskreis Zensus. "Das überrascht uns nicht. Wir sind der festen Überzeugung, dass auch die Volkszählungsdaten bei den hiesigen Statistikämtern nie sicher sein können. Deswegen halten wir die Sammlung von sensibelsten Daten wie Auskunftssperren, Migrationshintergrund oder die namentliche Markierung aller Bewohner von psychiatrischen Anstalten, Gefängnissen, Behindertenwohnheimen, Flüchtlingslagern, Frauenhäusern u.v.m. für völlig untragbar. Das ist und bleibt skandalös."

Diese und andere Merkmale der in Deutschland durchgeführten Volkszählung kritisieren die Datenschützer in ihrer "Gemeinsamen Erklärung zum Zensus 2011".[5] Auf ihrem Internetportal "www.zensus11.de"[6] stellen die in der Bürgerinitiative versammelten Kritiker unabhängige Informationen und Hilfestellungen[7] zur Verfügung, sammeln Beschwerden und Klagen[8] und fordern den sofortigen Stopp dieser ihrer Meinung nach unverhältnismäßigen Erfassungsmaßnahme.

Die Schwachstellen bei der Datensicherheit wirken sich nicht nur auf den Zensus aus, sondern haben ebenfalls erhebliche Auswirkungen auf alle anderen gespeicherten vertraulichen Daten. Dies betrifft neben den Gefahren für die Wirtschaft unter anderem auch Datensammlungen wie die erneut geplante Vorratsdatenspeicherung, die Fluggastdatenspeicherung, ELENA u.v.m.

Broschüre des Arbeitskreises Vorratsdatenspeicherung zum Thema Datensicherheit

"Es gibt keine sicheren Daten - Widerlegung des Mythos vom sicheren IT-System"

Offenes Bildmaterial zur möglichen Presseverwendung

 
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