Menu Content/Inhalt

Search

Zitat

Newsfeeds

Wir speichern nicht - Weitere Informationen hier...

[Blog] Bundespräsident Gauck möchte sich nicht mit uns treffen (31.03.2012) Print E-mail

 Nach unserem zweiten Anlauf mit der Bitte um ein gelegentliches Gespräch zum Thema Vorratsdatenspeicherung haben wir nun eine Absage des jüngst gewählten Bundespräsidenten Joachim Gauck erhalten.

Schade - denn nach den heftig umstrittenen Äußerungen Gaucks hierzu hätten wir gerne die Sorgen und Bedenken aus unserer bürgerschaftlichen Sicht dazu vorgebracht und erläutert.

 

Zur Bildung einer eigenen Meinung hier der Wortlaut des Briefes im Einzelnen:

Sehr geehrter Herr ...,

Bundespräsident Joachim Gauck hat mich gebeten, für Ihr Schreiben vom 19. März 2012 und insbesondere für Ihre Glückwünsche zu seiner Wahl zum Bundespräsidenten zu danken. Leider lässt ihm die große Zahl der ihn täglich erreichenden Zuschriften nicht die Möglichkeit, in jedem Fall persönlich zu antworten, wie er es gerne täte. Die vielen Beweise der Zustimmung und der Verbundenheit sind ihm jedoch Ermutigung für die kommenden Aufgaben.

Die große Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern an Ihren Initiativen zeigt, dass Sie sich einem Themenbereich widmen, der viele Menschen in unserer Gesellschaft bewegt. Der Herr Bundespräsident verfolgt die öffentliche Diskussion zu diesem Themenfeld mit großem Interesse und großer Aufmerksamkeit. Es ist wichtig, dass Initiativen wie die Ihre sich mit politischen Themen unserer Zeit auseinandersetzen und die Anliegen von vielen Bürgerinnen und Bürgem bündeln und öffentlich diskutieren.

Der Bundespräsident bittet aber um Verständnis dafür, dass er Ihrer Bitte um ein Gespräch angesichts der mit seinem Amt verbundenen vielfachen inhaltlichen Verpflichtungen, gerade zu Beginn der Amtszeit, leider nicht nachkommen kam.

Der Herr Bundespräsident hat sich angesichts der zahlreichen ähnlichen ihn erreichenden Bitten entschließen müssen, Zurückhaltung zu üben.

Er nimmt Zuschriften wie die Ihre aber zum Anlass, die vorgetragenen Anliegen in geeigneter Weise in seine Überlegungen, Gespräche und öffentlichen Reden einzubeziehen.

Mit freundlichen Grüßen,

Im Auftrag

Es ist nachvollziehbar, dass sich Herr Gauck ("der Herr Bundespräsident") vermutlich immens vielen Anfragen und Bitten gegenüber gestellt sieht und dass menschliche Ressourcen endlich sind.

Trotzdem schade: Denn das Thema Vorratsdatenspeicherung ist ja nun angesichts der derzeitigen politischen Situation in Deutschland brandaktuell - wann, wenn nicht jetzt wäre die Gelegenheit, sich eine von den Parteien (mehr oder minder!) befreite Meinung anzuhören und zu diskutieren, wenn er sich doch angeblich mit "großem Interesse und Aufmerksamkeit" der Frage widmet?

Manch einen Satz oder gar Absatz der Antwort an uns hätte man sich mangels inhaltlicher Substanz sparen können, aber offenbar gilt auch für den Kontakt mit uns der diplomatische Codex im vollen Umfang ...

 Blog-Beitrag von Micha. - Dieser Beitrag gibt die persönliche Meinung des Autors wieder.

 
< Prev   Next >