AK Vorrat informierte in Mainz über "Konsum und Datenschutz" (29.05.2008) |
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Am Pfingstwochenende informierte die Ortsgruppe Rhein-Main des Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung zusammen mit der Grünen Jugend auf dem traditionellen Polit-Festival "Open Ohr" auf der Mainzer Zitadelle über die Gefahren des Konsums im Hinblick auf informationelle Selbstbestimmung und den Datenschutz.
Am gemeinsamen Infostand wurden Besucher vier Tage lang provokativ von der Attrappe einer Überwachungskamera begrüßt und von Kundenstoppern, die jeweils verschiedene Datenkraken wie Google und AOL beleuchteten und die auf die Problematik von Sozialen Netzwerken und Kundenkarten aufmerksam machten. Damit ordneten sich die Datenschützer in das Festival-Motto "Geld Gut Güter - Von Konsum und anderen Notwendigkeiten" ein und verdeutlichten, welche Gefahren die Bürgerinnen und Bürger bei ihrem alltäglichen Konsum allzu oft ausblenden, aber auch, wie sie sich schützen können.
Im Rahmen eines offenen Workshops am Sonntag wurde für viele Lebensbereiche aufgezeigt, wo Bürgerinnen und Bürger bereits heutzutage überwacht werden und wo sie unbewusst Spuren bei privatwirtschaftlichen Unternehmen hinterlassen. Beispiele hierfür sind die Nutzung von Suchmaschinen oder bargeldloses Zahlen beim Einkauf.
Florian Altherr vom Arbeitskreis Vorratsdatenspeicherung stellte zunächst in einem einführenden Vortrag die generelle Notwendigkeit des Datenschutzes für den Einzelnen und für die Gesellschaft heraus. Im Anschluss ging er genauer auf verschiedene "Datenkraken" und Möglichkeiten des Selbstdatenschutzes ein. "Vielen Nutzern und Kunden ist leider immer noch nicht bewusst, dass sie durch die fortgeschrittene Informationstechnologie überall digitale Fingerabdrücke hinterlassen, die ihnen eindeutig zugeordnet werden können" so Altherr. "Einzelne Datensätze werden immer häufiger in großen Datenbanken zusammengetragen und führen zu detaillierten Nutzer- oder Kundenprofilen. Gerade im Bereich Kundenkarten wie z.B. Payback oder bei der Internetnutzung machen sich die Leute bislang leider kaum Gedanken, dass sie für geringfügige Gewinne im Austausch sehr viel von ihrer Privatsphäre preisgeben."
Der letzte Teil des Workshops behandelte den Selbstdatenschutz und zeigte auf, wie man seine Privatsphäre mit wenigen Schritten mittels Browserkonfiguration, der Installation von Skript-, Werbeblockern und Anonymisierungssoftware schützen kann. Die Resonanz war sehr positiv: Die Teilnehmer waren sichtlich für den Umgang mit ihrer eigenen Privatsphäre und der ihrer Mitmenschen sensibilisiert worden, als sie im Anschluss an die Veranstaltung ihre Erfahrungen und Ansichten rund um den Datenschutz diskutierten.
Über die vier Tage wurde zusätzlich viel Informationsmaterial verteilt und auf die nächsten Veranstaltungen des AK Vorrat, wie eine Demonstration am 31. Mai in Frankfurt am Main, hingewiesen.
Ein besonderer Dank geht an die Grüne Jugend Mainz für die gemeinsame Standnutzung und die tolle Zusammenarbeit. Weitere Informationen |