Schnüffeln macht süchtig – Phantasievoller Demonstrationszug bewegt sich durch Mitte der Hauptst |
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+++Gut 7.500 Menschen nehmen an der Demonstration “Freiheit statt Angst” in Berlin teil. Außerdem verfolgen zeitweise weitere 2.500 den Livestream im Internet.+++
“Sauerei” – Ein Demonstrationsteilnehmer hält sein Pappschild mit dieser schlichten Botschaft in den sonnigen Berliner Himmel und macht damit deutlich, was er von der staatlichen Sammelwut hält. “Freiheit stirbt mit Sicherheit” heißt es auf einem anderen Transparent. Damit wird klar, dass “die Sicherheit”, wie sie von Teilen der Bundesregierung und vielen Sicherheitspolitikern definiert wird, nicht ohne massive Eingriffe in die Freiheitsrechte der Bürger zu haben ist. Rena Tangens von der Demoorganisation bewertet die
Demonstration trotz der – im Vergleich zum Vorjahr – gesunkenen
Teilnehmerzahl als Erfolg. “Sie entspricht unseren Erwartungen, da sich
der Kampf um die Bürgerrechte und gegen den Überwachungswahn zunehmend
auf vielen verschiedenen Ebenen abspielt. Unsere Beschwerde vor dem
Bundesverfassungsgericht gegen die Vorratsdatenspeicherung war ein
voller Erfolg. Und im März diesen Jahres haben wir es geschafft
innerhalb weniger Tage über 22.000 Bürger als Mitkläger für eine weitere
Verfassungsbeschwerde gegen ELENA zu gewinnen. Experten aus der
Bürgerrechtsbewegung sind in die Enquete-Kommision des deutschen
Bundestages berufen worden. Die Politiker nehmen das Thema inzwischen
deutlich ernster, unsere Forderungen werden gehört. Aber Gespräche
reichen nicht, wir wollen Taten sehen. Diese Demo zeigt: Wir bleiben
dran.” Gegen 14 Uhr setzte sich der bunte und phantasievolle Demonstrationszug vom Potsdamer Platz in Richtung Leipziger Straße in Bewegung und zog weiter zum südlichen Teil des Boulevards Unter den Linden, und trifft derzeit zur Abschlusskundgebung am Potsdamer Platz ein. Mit mehreren Motivwagen machen die Aktivistinnen und Aktivisten auf die vielfältigen Probleme der staatlichen Sammelwut aufmerksam. So zum Beispiel mit einer riesigen Datenkrake umgeben von mit Strichcode gekennzeichneten Fischen, die der Krake zu entfliehen suchen. Neben den rund 130 unterstützenden Organisationen verleihen auch viele Einzelteilnehmer ihrem Engagement in Form von Schildern Ausdruck: Aussagen wie “ELENA ist ‘ne Petze”, “ELENA ist nicht geheuer, gar nicht schön und viel zu teuer”, “Ich hab was zu verbergen: Meine Privatsphäre” oder “Meine Daten gehören mir” lassen den Unmut der Demonstrationsteilnehmer spürbar werden. |
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