Dies hat auch die EU-Kommission, die über die Umsetzung in den Mitgliedstaaten wacht, erkannt, und bezeichnet die Richtlinie selbst als fehlerbehaftet. Eine neue Fassung befindet sich in Arbeit. Dennoch drängen weite Kreise der Politik in Deutschland trotz der unbefriedigenden Ergebnisse und der Schwächen der alten Richtlinie immer und immer wieder auf eine neuerliche Umsetzung in Deutschland. Ohne Not wollen diese Kräfte erneut die Totalprotokollierung unseres Kommunikationsverhaltens erzwingen und so unser aller Freiheitsrechte für praktisch unbedeutende Zugewinne an Sicherheit einschränken. Das Prinzip der Verhältnismäßigkeit, ein Grundpfeiler jedes Rechtsstaates, wird hier aufs Ärgste missachtet. Deswegen ist es so enorm wichtig, hier für einen Kurswechsel zu sorgen. Die weitgehende Unwirksamkeit der Vorratsdatenspeicherung für die Strafverfolgung, die Schäden, die sie an unserem Recht auf Privatsphäre anrichtet, und die wiederholte Ablehnung der Umsetzung in anderen Ländern lässt nur einen Schluss zu: Bundestag und Bundesregierung müssen sich dafür einsetzen, dass die fehlgeschlagene EU-Richtlinie abgeschafft und durch eine Regelung ersetzt wird, die Vorratsdatenspeicherung EU-weit verbietet. Denn so ein ungeeignetes Instrument kann eine vernünftige Sicherheitspolitik mit angemessener Ausstattung und Ausbildung von Polizei und Justiz nicht ersetzen. Ich bitte Sie also ganz herzlich darum, uns beim Widerstand gegen die Überwachung aller Menschen in Europa zu unterstützen. Helfen Sie mit, dass wir unsere Argumente dort vorbringen können, wo die Entscheidungsträger sind. Zeichnen Sie bitte meine Petition, damit wir Gelegenheit bekommen, dem Bundestag diese Überlegungen zu vermitteln. Informieren Sie auch Familie, Freunde, Kollegen und Bekannte über diese Möglichkeit, für die Wahrung der eigenen Grundrechte einzutreten, und uns allen eine Zukunft in Freiheit und ohne anlasslose Überwachung zu sichern. Vielen Dank für Ihre Unterstützung! Mit freundlichen Grüßen Kai-Uwe Steffens |